Warum werden Antirutschmatten zur Ladungssicherung benötigt?
Antirutschmatten sind die Grundlage für eine Ladungssicherung auf den Transportweg und in der heutigen Zeit unverzichtbar, aber warum?
In erste Linie fordert der Gesetzgeber, dass die Ladungen bei Vollbremsungen und Ausweichmanöver nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen oder herabfallen und nennt hierfür Verantwortliche und Ihre Verpflichtungen. Den wirtschaftlichen Aspekt für den Einsatz von Antirutschmatten möchten wir Ihnen mit einem Beispiel technisch verdeutlichen.
Grundlage
Beim Transport entstehen Kräfte, welche die Ladung verrutschen lassen.
Erklärung anhand einer Ladung von 2 Paletten (Gewicht: 3000 kg) die einzeln und mitten auf der Ladefläche transportiert wird, weil die Hinterachse das Gewicht ohne Bedenken tragen kann. Kein Formschluss gegeben, d.h. zwischen Ladung und Bordwänden sind Freiräume.

Bei einem Bremsmanöver wirken 80% (0,8 G) der Gewichtskraft in die Fahrtrichtung.
Es wirkt eine Massenkraft von 2400 kg nach vorn (80% von der Ladung: 3000 kg)
Bei Kurvenfahrten wirken 50% (0,5 G) der Gewichtskraft seitlich und nach hinten
Es wirkt eine Massenkraft von 1500 kg seitlich und nach hinten (50% von der Ladung: 3000 kg).
Reibungskräften entstehen zwischen der Ladung und der Ladefläche und wird mit dem Gleitreibbeiwert angegeben. z.B.: für Holz auf Holz trocken (0,20-0,50µ) und für Holz auf Holz nass (0,20-0,25µ). Bei einem Gleitreibbeiwert von 0,2µ kann die Ladung von 3000 kg mit einer Kraft ab 600 kg verschoben werden. D.h. 600 kg der Ladung sind durch die Reibungskraft gesichert.
Im Bremsmanöver wirken 2400 kg nach vorn, abzüglich der Reibungskraft von 600 kg sind 1800 kg zu sichern.
Grundsätzlich kann man eine Ladung nur mit der Reibungskraft nicht sichern, da während des Transports eine Ladung anfängt zu wandern.
Die Ladungssicherung ist ausreichend, wenn die Summe der Reibungskraft und der Sicherungskraft (mit Zurrmitteln) mindestens so groß ist wie die Massenkraft.
Die Berechnung der Ladungssicherung beruht auf der VDI 2702.
Die Ladung wird niedergezurrt. Der Zurrwinkel ist ein wichtiger Faktor, er liegt zwischen Ladefläche und Zurrmittel. Je kleiner der Zurrwinkel α (grün dargestellt) ist, desto geringer ist auch die wirksame Vorspannkraft. Ein Winkel von 90° sorgt für eine optimale Vorspannkraft. Unter 83° muss der Zurrwinkel bei der Berechnung der Vorspannkraft berücksichtigt werden.

Benötigte Sicherungskraft ohne Antirutschmatten beim Niederzurren
angenommen Werte: Gleitreibbeiwert: 0,2µ, Zurrwinkel: 60°, Gewichtskraft: 3000 kg, 0,8 G
6896 kg = daN
errechnete Vorspannkraft (gesamt)
Sicherung mit Zurrgurten (Vorspannkraft: 300 daN)
Es werden 23 Zurrmittel benötigt.
Benötigte Sicherungskraft mit Antirutschmatten beim Niederzurren
angenommen Werte: Gleitreibbeiwert: 0,6µ, Zurrwinkel: 60°, Gewichtskraft: 3000 kg, 0,8 G
767 kg = daN
errechnete Vorspannkraft (gesamt)
Sicherung mit Zurrgurten (Vorspannkraft: 300 daN)
Es werden 3 Zurrmittel benötigt.
Wirtschaftlich betrachtet. Kann man etwas einsparen?
Ja. Der Einsatz von Antirutschmatten kann auch wirtschaftlich argumentieren. In unseren Beispiel erreichen wir eine Kostenersparnis von über 60% (122,82€ *) und ermöglichen eine professionelle Ladungssicherung.
23 Zurrgurte
Einsatz von Zurrmittel
186,30 € *
Kosten
3 Zurrgurte + 6 Streifen 8mm 100x1250mm
Einsatz von Hilfsmittel
63,48 € *
Kosten
Rechtliches
Gesetzliche Vorschriften
Dieser Bereich soll Sie über die gesetzlichen Vorschriften im Bereich Ladungssicherheit informieren.
Die Verwendungen entsprechen der DIN 75410 und BGI 649 (früher ZH1/413). Sie erfüllen die Anforderungen nach VDI 2700, Blatt 3.2, Blatt 9 und Blatt 15. Unsere Antirutschmatten reduzieren Schäden am Ladegut und an Fahrzeugen. Sie reduzieren die Kosten durch Minimierung des Aufwands für Verkeilen und Niederzurren. Praxisbezogene Prüfberichte für viele Ladegüter stehen Ihnen zur Verfügung. Unsere Antirutschmatten erhöhen wirksam die Sicherheit bei Straßen- und Schienen-, aber auch bei Luft- und Seetransporten.
Zivilrecht HGB
Verpflichtungen des Absenders: Der Absender ist nach § 412 HGB für die beförderungssichere Verladung verantwortlich.
Verpflichtungen des Frachtführers: Der Frachtführer ist nach § 412 HGB für die betriebssichere Verladung verantwortlich.
Öffentliches Recht StVO, StVZO
Verpflichtungen des Verladers, Fahrers: Der Verlader und der Fahrer sind nach § 22 StVO zur Ladungssicherung verpflichtet.
Verpflichtungen des Fahrzeughalters: Der Fahrzeughalter ist nach § 31 StVZO zur Ausrüstung des Fahrzeugs verpflichtet.
Gesetzliche Bestimmungen im Wortlaut
§ 22 Abs. 1 StVO „Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsungen oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.“
§ 23 StVO „Der Fahrzeugführer ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht... nicht durch die... Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden. Er muss dafür sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug oder das Gespann sowie die Ladung... vorschriftsmäßig sind, und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung... nicht leidet.“
§ 31 Absatz 2 StVZO „Der Halter darf die Inbetriebnahme nicht anordnen oder zulassen, wenn ihm bekannt ist oder bekannt sein muss, dass... die Ladung... nicht vorschriftsmäßig ist, oder dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges durch die Ladung oder die Besetzung leidet. Ein Unternehmer verstößt also bereits dann gegen die StVZO, wenn er es unterlässt, ein Fahrzeug mit den notwendigen Hilfsmitteln zur Ladungssicherung einzusetzen.“
§ 412 Absatz 1 HGB „Soweit sich aus den Umständen oder der Verkehrssitte nicht etwas anderes ergibt, hat der Absender das Gut beförderungssicher zu laden, zu stauen und zu befestigen (verladen) sowie zu entladen. Der Frachtführer hat für die betriebssichere Verladung zu sorgen.“
Wichtiges
Die Verwendung von Regupol® Anti-Rutschmatten entsprechen folgenden Normen: DIN 75410 / BGI 649 (früher ZH1/413). Des Weiteren erfüllen Regupol® Anti-Rutschmatten die Anforderungen nach VDI 2700, Blatt 3.2, Blatt 9 und Blatt 15. Damit erfüllen Sie die gesetzlichen Vorgaben im Bereich Hilfsmittel.